Bormio Chieftain schien nicht für den Rennsport geboren zu sein. Er wanderte während seiner aktiven Zeit durch mehrere Hände, bis er letztendlich im Alter von 6 Jahren dem Schlachter geweiht war.
Davor bewahrte ihn Frau Schwindt, die ihn kaufte und vorerst weiterhin im Rennsport einsetzte. Nach mehrfachen Schwierigkeiten an der Startmaschine beendete sie allerdings seine Rennkarriere und gab ihn im Juli 2007 in die Hände von Maria Kowal, die ihn heute sogar in ihrer Reitschule einsetzt (www.reiten-in-seidnitz.de).
Mehr über Bormio Chieftains persönliche Geschichte erfahren Sie im Anhang.
Bormio Chieftains persönliche Geschichte
(geschildert von Maria Kowal)
"Bommel" kam über Berlin, München und Pfaffenhofen zu mir. Bei Erich Pils war er zuletzt dem Schlachter geweiht, weil der damalige Besitzer nicht bezahlt hatte und Bommel ein Problempferd war. Von dort aus kaufte ihn Frau Schwindt und nahm ihn mit nach Hause. Sie selbst fuhr ihn zum Rennen nach München. Im Rennstall hatte er zuvor gewebt, lief ständig in der Box, ging nicht allein auf die Bahn, liess sich aber hinter einem anderen Pferd nicht halten und entledigte sich versierter Reiter durch Wegdrehen.
Bei Frau Schwindt wurde er durch viel Koppelgang ganz lieb, nur zum Rennen ging es nicht mehr, da er sich an der Startmaschine nicht mehr händeln liess, und das Rennen bereits vorher in der Box "lief" .Bommel brauchte als gesundes und munteres Pferd dennoch eine Aufgabe - und so bekam ich ihn im Juli 2007 zur Nutzung. Die ersten 10 Tage waren schlimm; er randalierte in der Box, so dass ich ihn mit den anderen nur draussen liess. Selbst mit einer Trense war er nur schwer zur Koppel, oder auf die Rennbahn zu führen. Als er merkte, dass er nicht zum Pferderennen gefahren war, wurde er schnell ruhiger .. er bleibt nun auch allein in der Box, webt und rennt überhaupt nicht mehr.
Er klebt nicht mehr so an den anderen Pferden und geht nun auch mal allein auf den Reitplatz, auf dem er echtes Springtalent beweist. Das Pelham, mit dem ihn Frau Schwindt ritt, konnte ich schnell gegen Wassertrense und hann. Nasenriemen tauschen. Bommel verträgt beim Reiten überhaupt keinen Stress in Form von starken Zügelhilfen, Gerteneinsatz, oder Ähnliches - er schaltet sofort auf Abwehr + Flucht. Ich halte diese Art der Regelung bei den Vollblütern eh für völlig falsch und setze auf "pferdeverständliche Erklärung" in Ruhe, das klappt super!! Wird er mit viel Stimme und ganz weicher Zügelhand geritten, ist er ein wundervolles Pferd und galoppiert genauso seine Übungsrunden mit Anfängern wie San Benito. Mir ist es noch nicht ein einziges Mal passiert, dass eines der Pferde dabei losgerannt oder gebuckelt hat.
(Stand: Mai 2008)