EPAMEO (GB), 1990

Infantry - Electropet

 

 

Züchter: Großbrittanien

 

Besitzer: Karin Stolberg

 

Aktiv: von 1992 - 1998 mit 40 Starts

 

Gewinnsumme: 15.288,00 EUR

 

Letzter Einsatz: Freizeitpferd

 

 

Epameo wurde während seiner aktiven Zeit in München/ Riem trainiert, bis 1998 seine Karriere beendet wurde. Über die Zeit danach ist relativ wenig bekannt.

 

So fand sich der Wallach im Jahr 2006 in einem schlechten und abgemagerten Zustand bei einer ehrenamtlichen Vermittlerin wieder, die ihn vor dem Schlachter bewahrte. Im Dezember des selben Jahres gelangte er in die Hände seiner letzten Besitzerin, die sich sehr liebevoll um ihn kümmerte und ihn langsam wieder aufpäppelte. Zu ihr fasste er Vertrauen und gewöhnte sich in sein neues Leben ein.

Leider erkrankte Epameo ein Jahr später an einer Kolik.

 

Es wurden alle Maßnahmen ergriffen und eine Not-Operation in der Klinik in Riem durchgeführt. Sein Körper war allerdings schon zu sehr vergiftet, so dass Epameo aus der Narkose nicht wieder aufwachte und im Dezember 2007 verstarb.

 

Mehr über Epameos persönliche Geschichte erfahren Sie im Anhang ..

 

Epameos persönliche Geschichte

(geschildert von Karin Stolberg)

 

Ich kaufte "Epi" im Dezember 2006. Zusammen waren wir bis 17.12.2007. Wir sind stundenlang spazierengegangen + haben auf dem Platz miteinander gearbeitet . Auf ihm geritten bin ich nur 3 oder 4 x auf dem Platz. Für mich war immer am wichtigsten, dass wir zuerst zusammenwachsen und uns vertrauen.

Wir durften leider nur ein knappes Jahr miteinander verbringen - es war wahrscheinlich das Schönste in seinem und meinem Leben.


Er hat sich trotz schlechtester Erfahrung mit anderen Menschen total auf mich eingelassen und hat sich ganz ohne Gewalt und Schläge einfach gigantisch entwickelt. Von mir hat er gelernt zu vertrauen + "in der Ruhe liegt die Kraft" + "gut Ding will Weile haben". Er war mein erstes eigenes Pferd und er hat mir nie etwas krumm genommen.

Über seine Rennzeit weiss ich nicht viel - er war jedenfalls erfolgreich. Warum er dort ausrangiert wurde, weiss ich nicht genau.


Ich habe ihn über eine junge Frau bekommen, die für ehemalige Rennpferde einen guten Platz sucht, d.h., damit sie nicht zum Schlachter müssen.
Ich habe mich ganz bewusst für ein Tier aus schlechter Haltung entschieden. Epi bestand nur noch aus Haut und Knochen und war ganz unten. In dem einem Jahr hatte er auch noch eine massive Hufgeschichte (ein "doppelter Hufboden" hatte sich gebildet und darunter hatte er sehr grosse Abszesse) und er musste gute 3 Monate in der Box stehen. Zuerst musste ich mit Rivanol aufgiessen + Hufverbände anlegen, danach Equipalazone + Hufverbände. Später bekam er einen Spezialbeschlag und es gab keine weiteren Schwierigkeiten mehr.

 

An einem Sonntagmorgen erhielt ich einen Anruf aus dem Stall - Epi hatte eine Kolik. Ich bin sofort hingefahren. Eine Stallkollegin hat ihn geführt. Als ich ihn übernehmen wollte, hielt ich nur einen Moment an, da wollte er sich schon hinlegen. Wir haben sofort den Tierarzt angerufen, der 10 Minuten später eintraf. Er konnte allerdings keine großen Massnahmen ergreifen, da Epi sich sonst sofort wieder hingelegt hätte. Wir haben dann den Anhänger fertiggemacht - zwischenzeitlich kam die Stallbetreiberin mit ihrem Auto mit Anhängerkupplung.. wir haben Epi in den Hänger gebracht - er hat dann den Verschluss der Tür mit seinen Hufen kaputtgemacht - Hänger mit Seilen + Paketband notdürftig geschlossen und rauf auf die Autobahn, in die Pferdeklinik-Riem. Beim Öffnen der Lade lag Epi bereits auf der Seite und stand nicht mehr auf.

Der Tierarzt hat ihn dann mit Strom zum stehen gebracht. Eine Not-OP war die Folge, aber Epi wachte aus der OP nicht mehr auf - der Körper war schon zu sehr vergiftet.


Es war die gefährlichste Art von Kolik, bei der ~ 90 % der Pferde versterben (Dickdarm). In der Klinik hat man mich sehr lange in der Aufwachbox bei ihm bleiben lassen, so konnten wir in Harmonie voneinander gehen.

 

Es war, als ob man mir das Herz aus dem Leib gerissen hätte.

 

(Stand: Juli 2007)

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© Nicole Billaudelle