Klitschko befand sich zwar im Renntraining, ging aber nie an den Start. Die genauen Gründe dafür sind nicht bekannt.
Heute wird er erfolgreich als Jagdpferd trainiert und eingesetzt. Er lebt bei seiner jetzigen Besitzerin in einem Offenstall und ist als Barhufer unterwegs.
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Klitschkos persönliche Geschichte
(geschildert von Pia Müller)
"Klio" wurde am 15. April 1998 in England geboren und aufgezogen. Als Jährling kam er nach Deutschland und hat dort auf verschiedenen Rennbahnen diverse Besitzer und Trainer gehabt. Laut Auskunft des Direktoriums für Vollblutzucht ist er aber nie ein Rennen gelaufen.
Als 3-Jähriger wurde er dann wohl endgültig ausgemustert und ging in den Besitz einer Frau über, die ihn später erfolgreich als Dressurpferd bis Klasse A nutzte. Was dann schief gelaufen ist, kann
ich nicht beurteilen - auf jeden Fall traf ich "Klio" dann nach einer langen Suche (nach einem passenden Pferd für mich) im Frühjahr 2006 als 8-Jährigen bei einem Händler in Wiesbaden. Der erzählte
mir eine abenteuerliche Geschichte - Klitschko sei damals einer der Hoffnungsträger im Galopprennsport gewesen, habe sich aber schließlich als Enttäuschung entpuppt.
Ob wahr oder nicht - ich entschied mich für ihn, obwohl das weisse Blitzen in den Augen schon Wildes vermuten ließ. In seinem neuen Zuhause in Koblenz angekommen, wurde diese Vermutung auch schnell
zur Gewissheit. In den ersten Wochen hatte ich fast täglich eine andere Katastrophe: Zerrissene Halfter, Stricke, Trensen, abgetretene Eisen etc. waren an der Tagesordnung. Steigen (bis fast zum
Überschlag) hatten wir auch fast täglich auf dem Programm. Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, denn mit einem kräftigen Klapps auf den Allerwertesten konnte man dieses Pferd zum totalen
Ausrasten bringen. Also besonn ich mich auf die ruhige Methode und ignorierte fortan alle seine Frechheiten. Sehr zum Wundern der Stall-Kollegen - welche immer (und zwar wirklich immer) einen
ungebetenen Ratschlag in Sachen Vollblütern auf den Lippen hatten - ohne jemals einen Blüter an der Hand gehabt zu haben.
Nach ca. 3 Monaten Theater hatten wir (durch Offenstallhaltung und sanfter Erziehung) endlich im Umgang Ruhe.
Doch das nächste Problem bahnte sich nach meinem Umzug nach Frankfurt an. Hier hatte ich zwar einen tollen Offenstallplatz für ihn gefunden; jedoch wollten seine Hufe nicht mehr. Kein Eisen sollte
mehr halten, das Horn glich einem krümeligen Kuchen. Nach Durchforstung von sämtlichen Internet-Foren fasste ich den Entschluss: Die Eisen kommen ab - und zwar für immer.
Das ist nun ca. 8 Monate her und nach vielen Tiefen und wenigen Höhen haben wir es gepackt. Klio ist ein Barhufläufer! Und es scheint ihm besser zu gehen, als jemals zu vor. Heute ist von seiner
Unberechenbarkeit nichts mehr zu merken. Er ist ein Top-Verlass-Pferd im Gelände, hört an der Hand aufs Wort wie ein Hund, läuft wie eine Eins Dressurlektionen und findet seinen Spaß gerade an
zirzensischen Lektionen.
Bei mir hat er seinen Lebensplatz gefunden und er dankt es mir inzwischen mit ungebremster Aufmerksamkeit bei unserem Miteinander.
(Stand: Mai 2008)