Kolanda ist im Jahr 2011 nach einem Sehnenschaden aus dem Rennsport ausgeschieden. Sie sollte ursprünglich wieder antrainiert werden, aber persönliche Umstände wollten es anders – so wird sie nun Freizeitpferd und gehört seit Ende des Jahres 2011 ihrer heutigen Besitzerin, nachdem sie die schöne Stute schon die vorangegangenen 4 Jahre im Training geritten ist.
Kolanda wird nun zum Reitpferd ausgebildet und soll vor allem als Geländepferd ihr Leben genießen können. Sie lebt heute in einem Stall in der Nähe von Krefeld und verbringt ihren Sommer auf einer
24h-Koppel in einer großen Herde.
Mehr über Kolandas persönliche Geschichte erfahren Sie im Anhang ..
Kolandas persönliche Geschichte
(geschildert von Katja Seiberth)
Kolanda kam 2008 dreijährig aus einem größeren Rennstall in ein kleines Quartier, da sie nicht so erfolgsversprechend lief, wie man das gerne gesehen hätte. Leider hatte sie wohl das Pech, dass
man mit ihrer sensiblen Art nichts anfangen konnte und sie völlig durcheinander und abgemagert zu ihrer neuen Besitzertrainerin kam. Sie war klein und schmal, dass man Angst hatte, sich
draufzusetzen. Das brachte ihr ihren Spitznamen Mini ein, den sie bis heute hat.
Ich ritt bei dieser Besitzertrainerin im Training und mochte Kolanda von Anfang an.
Es war sehr schwierig mit ihr, sie hatte weder Vertrauen in den Menschen, noch traute sie sich irgendwas zu, sodass das Training anfangs sehr aufregend war. Dabei war sie im Umgang ein völlig liebes
Tier, das es liebte, wenn man sich mit ihr beschäftigte. Es war komplett widersprüchlich.
Beim Reiten wollte sie bei allem immer nur weg – in alle Richtungen - und regte sich leicht auf, sodass wir des öfteren irgendwo im Gebüsch hingen – dabei ist sie an sich kein ängstliches Pferd. Wie
gesagt, es war paradox, schwer in Worte zu fassen.
Mit der Zeit lernten wir uns kennen, sie fing an etwas ruhiger zu werden, sie begann, an sich zu glauben und lernte, dass man auch mitarbeiten kann und nicht immer nur dagegen. Leider hatte sie
immer kleine Wehwehchen, doch bis zu ihrem Sehnenschaden nichts Schlimmes. Dummerweise war sie auch vor den Rennen nicht ganz einfach – ich bin eigentlich nach wie vor überzeugt, dass sie immer
besser war, als sie zeigen konnte. Das ist heute aber auch unwichtig.
Ich wollte nie, dass sie anderweitig verkauft wird, da mir klar war, dass eine falsche Reaktion des Menschens bei ihr zur Eskalation führt und nicht jeder möchte sich damit auseinandersetzen – es
konnte dann auch einfach gefährlich werden.
Sie lebt nun in einer großen Herde, im Sommer mit 24h Koppel und lernt mit mir zusammen das Reitpferde-ABC. Wir haben dort schönes Gelände, das wir dann erkunden gehen. Kolanda ist heute
wesentlich ausgeglichener, sie kann ihre Sache immernoch, aber sie sieht nicht mehr so oft einen Grund dazu.
Auch wenn es oft schwer war, ich möchte die Erfahrung mit ihr nicht missen – ich habe sehr viel von ihr gelernt und wir haben sehr hart an uns gearbeitet. Ich bin unendlich dankbar, dass ich sie nun
bei mir habe und werde sie für nichts in der Welt wieder hergeben!
(Stand: Juni 2012)