LADY GO (GER), 1998

Goofalik - Libertas

 

 

Züchter: Werner Busch

 

Besitzer: Fam. Hapke

 

Aktiv: von 2001 - 2003 mit 21 Starts

 

Gewinnsumme: 50,00 EUR

 

Heutiger Einsatz: Reitpferd

 

 

Lady Go konnte sich auf der Rennbahn in Flachrennen nicht behaupten und galt als schwieriges Pferd. Als auch ein Start im Hindernisrennen erfolglos blieb, wurde sie im Jahr 2004 zum Verkauf angeboten.

 

Fam. Hapke war zu diesem Zeitpunkt gerade auf der Suche nach einem Beistellpferd für ihren Rentner Frühling und entschied sich somit für die hübsche Stute. Dennoch wurde schnell klar, dass Lady Go zu jung für ein Leben auf der Wiese war - so entschied sich Fam. Hapke 2005 für eine Reitbeteiligung, die sich auch heute noch um sie kümmert und als Reitpferd in Langenhagen/ Altenhorst nutzt.

 

Mehr über Lady Go´s persönliche Geschichte erfahren Sie im Anhang ..

 

Lady Go´s persönliche Geschichte

(geschildert von Reitbeteiligung Nicole) 

 

Lady (wie ich sie immer nur nenne, oder auch Stinker) wurde eigentlich von Familie Hapke-Habermann als Beistellpferd für den alten Frühling gekauft. Damals muß sie 6 Jahre alt gewesen sein. Zu ihrer Vorgeschichte kann ich nicht viel erzählen, nur das, was mir Gretel und Gustav erzählt haben ..

Sie war wohl nicht besonders erfolgreich auf der Rennbahn. Erst ist sie ein paar Flachrennen gelaufen, dann Hindernisrennen - aber alles, wie schon gesagt, erfolglos. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass sie aufgrund des schwierigen Umganges mit ihr ausgemustert wurde. Wie auch immer, so kam sie auf jeden Fall in die Hände von der Familie Hapke-Habermann.

Ich reite Lady nun schon seit über vier Jahren. Wer es sogar ganz genau wissen will, seit dem 16.01.2005. Damals stand sie auf einem Hof in Isernhagen, zusammen mit dem alten Frühling, für den sie ja als Beistellpferd gekauft wurde. Eine Freundin von mir hatte auf demselben Hof ihr Pony stehen und nahm mich ab und an mal mit. Lady und Frühling standen direkt auf dem Paddock neben dem Pony meiner Freundin - und da war es einfach um mich geschehen. Ich schwärmte meiner Freundin von der schönen schwarzen Stute so viel vor, dass sie einfach Gretel und Gustav bei der nächsten Gelegenheit ansprach und fragte, ob sie nicht noch jemanden bräuchten, der ihr Pferd reitet. Und zu meinem Glück waren die beiden von der Idee begeistert, so dass wir fürs nächste Wochenende verabredet waren.

Von da an ging ich immer wenn ich mal Zeit hatte zu Lady. Anfangs war es noch ein wenig schwierig mit dem Reiten, da sie schon länger nicht mehr geritten wurde. Aber vor allem, weil ich Frühling immer mitnehmen musste. Wenn ich also auf dem Platz geritten bin, hab ich Frühling dann immer frei auf dem Platz rumlaufen lassen, während Lady mich ertragen musste. Hätte ich ihn alleine auf seinem Paddock oder in der Box gelassen, hätte er sich wahrscheinlich zu Tode gewiehert. Aber als dann der Sommer kam und die Pferde wieder auf die Wiese sollten, entschied der Hofbesitzer, Stuten- und Wallachwiesen aufzuteilem. So mussten die beiden sich trennen. Für Lady war das auch gar kein Problem, aber Frühling litt sehr unter der Trennung. Doch auch er gewöhnte sich irgendwann daran und ich konnte endlich reiten, ohne ihn immer mitzunehmen. So folgten auch die ersten Ausritte mit meiner Freundin. Doch ich musste schnell feststellen, dass Ausreiten nicht zu ihren Stärken gehörte. So bald wir den Hof verließen, wurde sie immer sehr unruhig. Mal ging es gut. Mal war es sehr nervenaufreibend. Abgeworfen hat sie mich allerdings nie. Zu allem Übel hat Lady auch noch Panik vor Treckern und allen anderen großen Autos oder Bussen, die einem ja nun mal im Gelände begegnen konnten. So wurden die Ausritte immer seltener zu meiner und natürlich auch zu ihrer Sicherheit.

Ansonsten war das Reiten und der Umgang mit Lady gar kein Problem. Ich muß gestehen, ich hatte damals auch noch gar keine Erfahrungen mit Vollblütern gemacht und wusste gar nicht, worauf ich mich da einlasse. Als ich dann 1 ½ Jahre später meine Ausbildung anfing, brauchte ich jemanden, der sich in der Woche mal um Lady kümmert, da mir die Zeit einfach fehlte. So fragte ich eine Freundin aus meinem Reitverein, Saskia, und sie sagte zu. Von da an gingen wir oft zu zweit zu Lady und das Reiten machte noch mehr Spaß als vorher. Saskia ist auch schon ein wenig älter als ich und hatte dementsprechend viel mehr Erfahrungen mit Pferden. Zu unserem Glück. Denn Lady schien die neue Situation gar nicht zu gefallen. Es wurde immer schwieriger mit dem Reiten, sie fing an zu steigen und zu bocken. Auch das Anbinden und Putzen war schwierig, da sie extrem kitzelig ist. Aber irgendwann hat sie sich mit uns arrangiert und von da an lief alles gut.

Dann kam ein Stallwechsel, wenn man es überhaupt so bezeichnen kann. Lady und Frühling wurden zu einer alten Frau in den "Garten" gestellt, wo es keinen Reitplatz oder Ähnliches gab. Wir mussten dann in einem kleinen Wäldchen reiten, was wirklich sehr schön war - aber auf Dauer keine Lösung. Die Frau wollte aus Lady ein Dressurpferd machen, nur da hatte sie die Rechnung ohne Lady gemacht. Sie wurde für zwei Wochen nach Verden zum Beritt gebracht und war dort sehr unglücklich. Am Ende der zwei Wochen bekam Lady schlechte Noten für Schritt und Trab, Galopp war ganz gut - ist ja auch ein Galopper. Aber die Leute aus Verden machten sehr deutlich, dass man aus Lady wohl nie ein Dressurpferd machen, geschweige denn mit ihr auf Turniere gehen kann. Dazu fehlen ihr einfach die Nerven und wohl auch das Gangvermögen. So kam sie wieder in den Garten der Frau, die dann beschloss, für Saskia und mich wäre das Reiten auf Lady zu gefährlich und nur noch sie würde Lady reiten. Am Ende war die Frau dann zweimal im Krankenhaus wegen Lady, einmal hatte sie ihr die Schulter ausgekugelt und das andere mal abgeworfen, wodurch sie sich am Rücken verletzte. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle sagen, dass die Frau ca. Ende 60 war, also auch nicht mehr die Jüngste. Auf jeden Fall hatten dann auch endlich Gretel und Gustav genug von dem Theater und hörten endlich auf Saskias und mein Flehen, Lady auf einen Hof mit Reithalle zu stellen.

Und so kamen wir im Sommer 2007 auf den Hof in Langenhagen/Altenhorst (www.reithof-wieters.de), wo wir auch jetzt noch zu finden sind. Saskia kümmerte sich weiterhin in der Woche um Lady und ich am Wochenende. Klar gab es immer wieder Phasen, wo wir es mit Lady mal mehr und mal weniger schwierig hatten. Aber ich glaube Lady fühlt sich endlich wohl und einfach zu Hause. Im Sommer versuchten wir dann auch wieder ab und an mit ihr auszureiten, was mir einen Innenbandriss bescherte und ich seitdem mein Knie nicht mehr komplett strecken kann, trotzdem kümmere ich mich auch jetzt noch um Lady. Leider blieb auch Lady nicht von Klinikaufenthalten verschont und es sah manchmal auch wirklich ernst aus (Verdacht auf Beinbruch), aber es ist alles immer wieder gut ausgegangen. Saskia hat inzwischen ein eigenes Pferd und ich bin nun fast jeden Tag im Stall. Gretel und Gustav kommen 2 bis 3mal im Monat vorbei und schauen, wie es uns geht und zur Zeit macht Lady wirklich große Fortschritte (und ich auch). Inzwischen hab ich auch wieder eine neue "Reitbeteiligung" gefunden, die zwei mal die Woche für mich zu Lady geht.

Im Endeffekt muß ich sagen, dass ich das Reiten erst wirklich auf Lady gelernt habe. Allen Vorteilen gegenüber Vollblütern zum Trotz.. Meine Lady ist ein lernwilliges und liebes Pferd und ich kann mir ein (Reiter)-Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen!

(Stand: Februar 2009)

 

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© Nicole Billaudelle