Li Thai zog sich in seinem letzten Rennen in Magdeburg einen Sehnenschaden zu und wurde aus dem
Sport genommen. Seit Mai 2013 lebt er bei seiner heutigen Besitzerin im Offenstall und darf sein Leben als abwechlsungreiches Freizeitpferd geniessen.
Mehr über Li Thais persönliche Geschichte erfahren Sie im Anhang ..
Li Thais persönliche Geschichte
(geschildert von Nina Heider)
Dass ich zu Thai kam war glaub ich einfach Schicksal, da ich mir ursprünglich an dem Tag ein anderes Pferd anschauen wollte, mir aber kurzfristig abgesagt wurde, da er schon verkauft war. Eine
Freundin, die mitfahren wollte, hat mir dann seine Anzeige geschickt und eine knappe halbe Stunde später stand ich schon vor ihm. Hab ihn gesehen und es hat "zack" gemacht und ich war verliebt. Da es
noch andere Interessenten gab, musste ich noch bis abends zittern. Dann kam der Anruf und 2 Tage später hab ich ihn abgeholt. Viele haben gedacht ich mache einen Fehler, da er ein Ex-Galopper mit
einem Sehnenschaden war und diese Pferde ja "bekloppt" sind, aber was soll ich sagen - es war und ist die beste Entscheidung meines Lebens….
Mit unserem ersten Stall hatten wir ziemlich Pech. Thai fühlte sich nicht in der Herde wohl und die Stimmung im Stall kippte allgemein immer mehr. Thai baute immer mehr ab, weil die anderen Pferde
ihn nicht haben fressen lassen und dann die morgens Kraftfutter-Fütterung wegfiel, ohne das uns was gesagt wurde. Dann hieß es schnell einen neuen Platz suchen, damit Thai nicht noch mehr
abbaute.
Eine Freundin hat dann 2 Wochen später mit uns den Stall gewechselt und wir waren echt happy…noch. Aber nach kurzer Zeit mussten wir feststellen, dass es doch nicht so ein Glücksgriff war und
nach 3 Wochen wurde uns dann gesagt das sie umziehen und den Stall dicht machen. Das hätte man uns ja nicht vorher sagen können, oder? Die armen Pferde mussten so wieder einen Stallwechsel
verkraften. Aber es kommt immer so wie es kommen soll, denn nur so kamen wir zu unserem jetzigen Stall. Thai und die Stute von einer Freundin kamen erstmal ins Winterquartier (es war gerade Anfang
September) und konnten erstmal durchschnaufen und sich akklimatisieren. Da hat er schon angefangen sich gut zu erholen und dann gings Mitte September auf die Koppel zu seinen Jungs und er hat sich
super in die Herde ein integriert.
Eine Zeit lang lief es dann super, obwohl sich die Muskeln sich einfach nicht richtig aufbauen lassen wollten, trotz vieler Bodenarbeit. Im April 2014 hatten wir dann eine ziemliche
Pechsträhne. Es fing mit einem Kontrolltermin einer Pferdentistin an. Da viele Pferde im Stall kontrolliert wurden, kam ich dann etwas später ohne
böse Vorahnung in den Stall. Dort wurde mir dann gesagt das Thai direkt mit Sedierung behandelt werden muss, da er wahrscheinlich laut TA noch nie die Zähne gemacht bekommen hat. Dies hatte natürlich
für ihn die Folgen, das er schräg geworden war und ab dem Genick blockiert war und daher keine Muskeln aufbauen konnte. Und der konnte auch nicht richtig kauen und daher wahrscheinlich auch
Schmerzen. Dass er schief war wusste ich schon, und ließ ihn auch ostheopahtisch behandeln und dass er Schmerzen beim Kauen hatte, hat man nie gemerkt. Also wurden ihm direkt die Zähne gemacht und
uns wurde empfohlen dann mit Physiotherapie weiterzumachen und das dadurch die Chancen gut stehen, dass er wieder gerade wird.
Naja gut die Zähne waren gemacht und ich wollte dann mit dem Muskelaufbau voll durchstarten, da dies nun wieder möglich war. Tja uns wurde einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als ich 2 Wochen
nach der Zahnbehandlung in den Stall kam, konnte Thai nicht mehr laufen. Ich war ziemlich geschockt und erstmal meine Tierheilpraktikerin und meine Ostheopathin angerufen. Wir waren erstmal etwas
planlos, bis wir gemerkt haben das er Lähmungserscheinungen im linken Vorderbein hatte. Er wurde dann erstmal homöopathisch behandelt und es zeigte schnell Erfolge. Dann haben wir mit der
Physiotherapie angefangen und da kam dann noch raus, dass er durch seinen Schiefstand verkürzte Muskeln, Bänder und Sehnen hat. Die Physio hat super angeschlagen und Thai wurde lockerer und die
Lähmung ging weg. Daraufhin hab ich meine alte Arbeitsweise komplett neu überdacht und beschlossen einen kompletten Neustart zu machen. So hab ich beschlossen erstmal eine Reitpause einzulegen und
eine neue Arbeitsweise auszuprobieren um die Muskeln erstmal fit fürs Reiten zu machen. Also haben wir jetzt seit Juli mit der Akademischen Reitkunst nach Bent Branderup angefangen und kommen damit
gut klar und ich denke ich habe somit den richtigen Weg für uns beide gefunden…..
(Stand: Juli 2014)