LORD STANFORD (GER), 2007

Osorio - Luzelia

 

 

Züchter: Martina und Thomas Ahrens

 

Besitzer: Nora Dauber

 

Aktiv: von 2010 - 2012 mit 8 Starts

 

Gewinnsumme: 2.300,00 EUR

 

Heutiger Einsatz: Freizeitpferd

 

 

Lord Stanford wurde zu seiner aktiven Zeit von Marion Weber in Neuss trainiert. Leider konnte der Wallach sich allerdings nicht ernsthaft im Rennsport behaupten. Über ein Inserat im Internet wurde seine heutige Besitzerin auf ihn aufmerksam.

 

Seit Anfang 2012 lebt er nun bei ihr und soll mit viel Geduld zum Freizeitpartner ausgebildet werden. Mehr über Lord Stanfords persönliche Geschichte erfahren Sie im Anhang ..

 

Lord Stanford´s persönliche Geschichte

(geschildert von Nora Dauber)

 

Aus Langeweile habe ich im Internet bei einer Plattform die Tieranzeigen durchforstet... eigentlich ohne Hintergrund, nur so zum Spass.
Dann fand ich bei den Pferden einen kleinen dunkelbraunen Wallach, den ich total hübsch fand. Als mein Freund nach Hause kam zeigte ich ihm das "Pony" und er blätterte auf der Seite weiter. Dort war dann auch unser Lord.


Lord sah auf den Fotos total abgemagert aus, er gefiel mir so gar nicht. Vielleicht etwas unglücklich getroffen auf den Fotos? Naja, mein Freund hatte dann die Idee, dass wir mal einfach so zum Gucken dahin fahren sollten. Gesagt, getan.... wir verabredeten uns mit den Besitzern...


Ich muss dazu sagen, dass beide Pferde mit vier weiteren vom selben Besitzer auf dieser Seite angeboten wurden. Ich dachte anfangs, ein Schulbetrieb würde aufgelöst werden oder Ähnliches. Als wir dort waren, wurde mir von dem Kleinen direkt abgeraten, weil ich zu gross sei... also ging es zu dem großen schmalen Fuchs mit den grossen dunklen Augen und den Grübchen über den Augen.


Er kam direkt an und schmuste mit uns... wir waren beide hin und weg... er war einfach total süß und auch gar nicht sooo dünn wie auf den Fotos im Internet.
Im Laufe des Gespräches wurde uns dann erklärt, dass dies alles Galopp-Rennpferde seien. Darüber hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht, ob das nun gut oder schlecht sei.


Laut der Angaben der Vorbesitzer aus Neuss, hat Lord seine Rennen super gemeistert. Er sei nur immer schon so nervös gewesen. Also schon komplett weiss eingeschäumt, bevor das Rennen los ging. Sie baten uns an, dass wir ihn weiter dort im Training lassen oder eben umschulen könnten. Die Vorbesitzer sagten uns, dass er in wenigen Wochen super Dressur laufen würde (da war ich wohl etwas naiv und habe ihnen geglaubt). Wir vereinbarten also ein Probereiten.


Das Probereiten sah dann so aus: Ich musste in der Box aufs Pferd hochgeworfen werden... er kannte es ja nicht anders. Und obwohl dieses Pferd seine 1,75m hatte wirkte er wie ein Pony unter mir.
Er war auch total lieb und machte alles mit... die ersten Runden im Galopp waren etwas schnell, aber man hat ihn gut regulieren können. Wir waren total begeistert von ihm und man hatte uns mehrfach gesagt, dass das alles kein Problem sei, den Kleinen umzuschulen.

 

Also... Pferd gekauft und ab nach Hause damit. Zuhause versuchten wir uns an einander zu gewöhnen. Es hat zu Anfang auch ganz gut geklappt... bis er nach knapp 1 1/2 Monaten stark lahmte. Die Lahmheit verging nach zwei Tagen und nach ca. einer Woche war hinten links das Bein stark angeschwollen. Also folgte vorerst eine einwöchige Pause .. die Lahmheit war immer noch nicht ganz raus. Aber das Bein war abgeschwollen.

 

Da ich auch Schritt reiten durfte, hatte ich immer mal wieder die Lahmheit im Trab getestet. Dann an einem Tag, nach ca. 1 1/2 Wochen war es soweit. Lord qiekte, schüttelte mit dem Kopf und bockte sich aus, was das Zeug hält. Und ich habe dann einen gepflegten Abgang gemacht. Ich habe mir nichts gebrochen, aber hatte die Hüfte stark geprellt, sodass ich fast einen Monat nichts machen konnte. In der Zeit hatte ich zum Glück Hilfe im Stall bekommen.


Sie hat mir den Lord anlongiert (er kannte ja nur die Führmaschine) und hat mit ihm gearbeitet, bis ich wieder einigermaßen aus eigener Kraft stehen konnte.
Der Lord hatte sicherlich Langeweile, weil er nur noch longiert wurde, aber ich konnte leider nicht anders. Und ich hatte auch niemanden, der ihn zu dieser Zeit reiten wollte (die Vorurteile sind ja bekannt).


Es stellte sich nun die Frage, wieso dieses Tier ständig lahmte .. und ob wir ihn behalten, oder wieder zurückgeben. Die Diskussionen mit dem Vorbesitzer begonnen... er sah sich den Lord an, weil er der Meinung war, dass Tierärzte das nicht beurteilen könnten. Angeblich lag es am Stoffwechsel ..
Die Diskussionen liefen weiter, aber es tat sich nichts. Mir wurde ein anderes Pferd angeboten, aber das war überhaupt nicht vergleichbar mit unserem Lord. Wir hatten ihn uns ja auch nicht zum Spass ausgesucht.


Wir ließen einen Bluttest vom Tierarzt machen und da war alles im grünen bereich .. es liegt also nicht am Stoffwechsel. Wir haben uns dazu entschlossen, obwohl die Hinterbeine immer leicht geschwollen sind, uns mit Lord viel Zeit zu lassen und ihn zu behalten .. er ist ja auch noch jung. Und im Umgang ist er ein total lieber und verschmuster Kerl. :-) Wir haben ihn einfach zu gern bei uns.

 

Ich reite ihn nun auch wieder regelmäßig, die Angst schwindet so langsam und wir waren nun auch das erste Mal im Gelände. Er ist ein sehr neugieriger, aber mutiger Junge. Macht keinen Blödsinn und geht ganz brav durch Wald und Wiesen.


Momentan wird er dressurmäßig gearbeitet, weil er das mit dem vorwärts-abwärts noch nicht so ganz begriffen hat. Er ist aber auch noch nicht so richtig ausbalanciert. Wenn er gut an den Hilfen läuft, werde ich auch mal das Springen mit ihm versuchen. Und wer weiss, vielleicht gehen wir auch irgendwann mal das ein oder andere Turnier. :-)

 

(Stand: Juni 2012)

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© Nicole Billaudelle