OCEANA PLATINA (GER), 2005

Platini - Oceana Mare

 

 

Züchter: Edith Jörgensen

 

Besitzer: Jennifer Weiterer

 

Aktiv: von 2008 - 2010 mit 24 Starts

 

Gewinnsumme: 2.970,00 EUR

 

Heutiger Einsatz: Reitpferd

 

 

Oceana Platina lief im Training immer gute Zeiten, konnte diese aber nicht in Rennen darstellen. Ende 2010 schied sie aus dem aktiven Sport aus und gelangte zu ihrer jetzigen Besitzerin, die es sich gewünscht hat, einem Ex-Galopper eine Chance zu geben und sich so ihren Traum zu erfüllen.

 

 

Die gelehrige Stute lebt heute in Hildesheim und wird sehr vielseitig eingesetzt. Ihre ersten Sprünge hat sie absolviert und wird noch in diesem Jahr auch die Turniersaison angreifen.

 

Mehr über Oceana Platina erfahren Sie im Anhang ..

 

Oceana Platinas persönliche Geschichte

(geschildert von Jennifer Weiterer)

 

Ich (zu dem Zeitpunkt 14 Jahre, jetzt 15 Jahre) wollte ein Pferd haben. Meine Mutter nicht. So begann alles.

Ich suchte schon lange nach einem passenden Pferd im Internet. Für mich stand von Anfang an fest, dass ich kein gewöhnliches Reitpferd haben wollte. Ich wollte eins haben worauf ich stolz sein kann, wenn ich meine Ziele erreiche. Meiner Meinung nach kann sich jeder einen Hannoveraner mit Top-Abstammung kaufen und daraus ein super Turnierpferd machen.

Aber aus einem Rennpferd ein Turnierpferd zu machen ist etwas Besonderes. Ich hatte kurzzeitig schon mal eine Reitbeteiligung auf einem ehemaligen Rennpferd und war einfach begeistert. Also machte ich mich auf die Suche nach Rennpferden und fand auch schnell eine Anzeige mit vielen Rennpferden zum Verkauf. Ich nahm Kontakt mit den Leuten auf und sie schickten mir eine Liste mit einigen Pferden. Jedoch war keins dabei. Nur eins passte vom Alter, jedoch wollte ich niemals einen Fuchs haben.

 

Nach einigen Wochen schaute ich mir aus Neugierde doch ein Foto von der Fuchsstute an. Ich verliebte mich sofort unsterblich in sie und überredete meine Mutter dazu sie anzuschauen. Ich ritt am 17.04.2011 zwei Rennpferde zum Ausprobieren, aber ich hatte mich sowieso schon für die wunderschöne Fuchsstute entschieden. Das merkte auch der Trainer Hans-Heinrich Jörgensen (seiner Frau gehörte sie). Er wollte sie verkaufen, weil sie im Training zwar gute Zeiten lief, jedoch im Rennen nie die gewünschten Leistungen brachte.

 

Als ich sie abholte, freute ich mich riesig. Zuhause angekommen nach der langen Autofahrt von Bremen nach Hildesheim zeigte ich den anderen Einstellern erstmal mein Pferd. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (Kopf an einem Nagel etwas verletzt, nicht gut putzen lassen, viel zu viel Kraft) fing ich an, sie zu reiten. Es klappte immer besser und wir begannen zu springen. Sie machte es super! Nach 3,5 Monaten bei mir und 2,5 Monaten Springen machte ich mit ihr das große Reitabzeichen (LK5). Niemand dachte, dass wir das bestehen. Doch wir haben es allen bewiesen, die nicht an uns geglaubt haben und hatten sogar Traumnoten! (Dressur: 7.2; Springen: 7,5)

 

Ich dachte es geht jetzt nur noch aufwärts, aber der Schein trügte. Die Turnierzeit begann und sie enttäuschte mich einige Male sehr. Ich habe schon sehr oft versucht aufzugeben, aber kämpfen lohnt sich mehr. Ich beschloss mein Pferd in die Nähe eines großen Springstalles zu stellen, um dort besser trainieren zu können. Leider begann sie gleich am ersten Tag vor ihrem Umzug zu lahmen. Nach ein paar Tagen im anderen Stall holte ich den Tierarzt und er hatte den Verdacht auf ein Hufgeschwür. Jedoch wurde es immer schlimmer und wir fuhren in die Klinik wegen dem Verdacht auf Hufbeinbruch. Dies bestätigte sich aber zum Glück nicht. Nach einigen Tagen lahmte sie immer noch und es bestand wieder der Verdacht eines Bruches im Hufbein. Nach dem zweiten Mal Röntgen und dem zweiten Mal kein Befund, warteten wir ab. Sie konnte schon kaum aufstehen und lag nur noch. Sie quälte sich vor Schmerzen. Ich holte den Tierarzt und er schnitt den riesigen endlich zum Vorschein gekommenen Hufabzess raus.

 

Nach einem Monat totaler Boxenruhe begann ich wieder zu reiten. Es lief gut, aber sie hatte viel abgenommen und kaum noch Muskeln. Nach einem Monat begann ich dann Springunterricht zu nehmen und es lief so gut wie beim Reitabzeichen. Mein Reitlehrer, der auch sehr viele erfolgreiche Springpferde besitzt, war begeistert von meinem „Kracher". Sogar gebisslos springt se gut (sie hatte einen Abzess im Maul und durfte 2 Wochen kein Gebiss im Maul haben). Seit Februar reitet sie auch ein Bereiter mit, er beschreibt sie als ein sehr schwierig zu reitendes, aber sehr gutes Pferd. Er wird sie in naher Zukunft auch ab und zu auf Turnieren springen. Im Training ist sie mit ihm schon Einzelsprünge bis M gesprungen. Das erste Turnier in diesem Jahr lief auch viel besser als die im letzten Jahr. Leider hatte sie Panik im Anhänger und hat sich die Sprunggelenke und den Rücken die Haut bis aufs Blut abgescheuert, doch das verheilte schnell. Sogar einen Gelände- Spring Lehrgang haben wir schon hinter uns. Sie hat ihn super gemeistert und wir werden jetzt auch Vielseitigkeit starten.

 

Die Turniersaison hat erst angefangen und wir werden auch hoffentlich ein paar Schleifen mit nach Hause nehmen. Aber ich reite nicht nur Turniere, ich gehe oft ins Gelände, longiere sie mit einer Doppellonge, mache Natural Horsemanship, Bodenarbeit generell und bringe ihr Kunststücke bei wie Komliment, Bussi geben, Pfötchen geben usw. Momentan macht sie mir keine Probleme. Nur ihre Zickereien und ihr Gewicht bereiten uns noch manchmal Probleme. Ich Liebe dieses Pferd und ich gebe sie für nichts auf der Welt wieder her.

 

(Stand: Mai 2012)

 

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© Nicole Billaudelle