SAVAROTTI (GB), 2008

Black Sam Bellamy - Siberienne

 

 

Züchter: Stiftung Gestüt Fährhof

 

Besitzer: Susan Gollmer

 

Aktiv: 2011 mit 4 Starts

 

Gewinnsumme: 300,00 EUR

 

Heutiger Einsatz: Reitpferd

 

 

Savarottis Rennkarriere war nicht von Glück gesäumt. Schon als Zweijähriger musste er sich einer Operation unterziehen und konnte nicht starten.

Später erlitt er einen Sehnenschaden, weil er bei einem Rennen angaloppiert wurde. Folglich wurde er kastriert und dann zum Kauf angeboten.

 

Über Umwege gelangte er zu seiner jetzigen Besitzerin, die sich viel Zeit mit ihm nimmt und den gelehrigen, wenn auch sehr temperamentvollen Wallach zum Reitpferd ausbildet.

 

Mehr über Savarottis persönliche Geschichte erfahren Sie im Anhang ..

 

Savarottis persönliche Geschichte

(geschildert von Susan Gollmer)

 

Savarotti ist am 23.03.2008 in England geboren und gezogen vom Gestüt Fährhof. Als Jährling ging er auf die Badener Auktion und wurde von Herrn Jacobs selber gekauft mit noch 2 weiteren Mitbesitzern, für einen Preis von 61.000€.
Er ging dann 2-4 Jährig im Training bei Herrn Wöhler. 2 jährig hatte er eine OP am Gaumensegel, die einen Start erst mal nach hinten verschob. Als 3 jähriger kam er dann nur 4 mal an den Start - in Bremen, Hannover, München und Halle. In München war er dann auf dem 4 Platz. Die anderen Rennen war er unplatziert.

 

Bei seinem letzten Start wurde er von einem anderen Pferd vorne rechts angaloppiert. Das führte zu einem Sehnenschaden. Savarotti verließ nach sicherer Diagnose den Rennstall im Oktober 2011 in Richtung Fährhof. Dort wurde er von Simon Stokes in der Trainingszentrale betreut und im Dezember 2011 kastriert.

Zu der Zeit war ich entschlossen, mir ein neues Pferd zu kaufen und über Kontakte erfuhr ich, dass der Wallach zum Verkauf stand und nahm Kontakt mit Herrn Stokes auf.


Nach einer kurzen Besuch entschloss ich mich, den Wallach zu kaufen.

Nach seiner Rekonvaleszens-Zeit begann ich mit dem Aufbau von Savarotti.
Nach der Eingewöhnungszeit stellten sich dann aber kleiner Schwierigkeiten heraus.
Beim Reiten gab es dann immer öfter „Komplikationen" die sich in Steigen äußerten. Trotz des Unterrichtes und Unterstützung eines der besten Dressurtrainers, Herrn Heyser, kamen wir der Ursache für das Verhalten nicht auf den Grund. Also entschloss ich mich, andere Wege zu gehen und mich über andere Trainingsmethoden zu informieren. Im Netz stieß ich auf Kirstin Reese. Die Natural Horsmanship unterrichtet. Wir begannen das Training im Dezember 2012. Und es taten sich große Defiziete auf, die man so gar nicht war genommen hatte.

 

Für mich war es eine völlig neue Art des Arbeitens und Blicke auf Sichtweisen, die bis dato noch nicht da gewesen waren. Um dem Steigen auf den Grund zu gehen, ließ ich Savarotti röntgen. Die Diagnose war leider niederschmetternd. Kissing Spines im Endstadium (verwachsen) an den letzten Brustwirbeln und dem ersten Lendenwirbel. Dazu kam dann noch ein Halswirbel, der eine leichte Rotation nach oben hatte. Und damit auf das Band für die Hinterhand drückt. Was eine Einschränkung sein könnte.

Das war natürlich nicht gerade erfreulich. Aber nach einer Phase des Trübsinn blasens, kam dann wieder die Motivation, es hin zu bekommen und dem Pferd ein gerechtes Leben zu ermöglichen.


Meine Trainerin hatte auch gleich die passende Idee dazu. Horse Bodyforming. Eine Methode die aus Österreich kommt und die Pferde „therapiert". Nach einer Einführung kaufte ich das System dazu und begann mit Savarotti Mitte Januar 2012 zu trainieren. Kein Reiten für mindestens 6-8 Monate. Ausschließlich Bodentraining mit dem Bodyformer und Kappzaum und Horsmanship.

 

Und es hat sich gelohnt! Savarotti hat sich körperlich wie seelisch zum positiven entwickelt. Keine Schmerzen mehr im Rücken. Kein Steigen mehr unter dem Reiter. Ein zufriedenes Pferd was viel Freude an Parelli Spielen hat. Fußball und Podestarbeit findet er super. Unter dem Reiter wird er jetzt 3 mal die Woche nach dem Vorbild der Légèreté gearbeitet. Was ihm auch da helfen soll, seine Einschränkungen besser zu lösen.
Natürlich weiß ich, dass man die Erkrankung nie weg bekommt. Aber durch mein Pferd und diese ganzen neuen Trainingsmethoden, habe ich meine Sichtweise auf viele Dinge verändert und neue Erfahrungen gewonnen. Für was ich sehr dankbar bin. Für mich kommt es nicht in Frage, mich von dem Pferd zu trennen, nur weil man mit Einschränkungen rechnen muss. Mal sehen was die Zukunft bringt. Auf jeden Fall eine schöne Zeit zu zweit.
 
(Stand: September 2013)
 
 
Update
Nach ein paar erfreulichen Monaten kam dann wieder ein herber Rückschlag. Trotz ständigen medizinischen Kontrollen und neuen Sattel war an Reiten nicht mehr zu denken. Nichts ging mehr und keiner wusste mehr Rat.
Ich stand vor meiner schwersten Entscheidung. Ihn in Rente schicken auf eine Wiese oder mit allem Schluss zu machen.
Doch dann kam uns noch eine Idee die wir unbedingt versuchen wollten.
Er sollte noch eine Chance bekommen. Wir suchten uns eine passende Trainerin die uns beim Einfahren helfen sollte. Nach Vorarbeit konnten wir sofort Einspännisch anspannen und fahren. Keine Probleme und keine Zwischenfälle. Savarotti ging am Wagen, als ob er nichts anderes zuvor gemacht hätte.
 
Schnell bekam er mehr Routine und Kraft beim Ziehen, sodass wir schon bald die ersten Ausfahrten und Hindernisfahrten machen konnten. Jetzt sind wir in eine Fahrstall umgezogen und konzentrieren uns ganz aufs Fahren. Was ihm sehr gut tut. Mit seinem kleinen Ponyfreund, der ihn überall hin begleitet, fahren wir nächstes Jahr die erste Turniersession in der Klasse A.  
 
(Stand: Oktober 2014)
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© Nicole Billaudelle