Schattenmann wurde während seiner gesamten Rennkarriere von Otto-Werner Seiler im Stall Steintor in Hannover trainiert. Er zeigte sich als treues Rennpferd und bewies über fast 10 Jahre sein Können in Flach- und Hindernisrennen.
Letztendlich wurde seine Laufbahn Mitte des Jahres 2009 altersbedingt beendet.
Seine heutige Besitzerin ritt ihn zuletzt schon im Training und war von seinem einwandfreien Charakter begeistert. Heute lebt er bei ihr in Schloß Ricklingen und darf als Freizeitpferd unterwegs sein.
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Schattenmanns persönliche Geschichte
(geschildert von Katharina Schulze)
Bis November 2008 hatte ich mit Rennpferden und dem Rennsport überhaupt nichts zu tun. Ich war aber mal wieder auf der Suche nach einer Reitbeteiligung. Es ergab sich schließlich zufällig etwas - auf einem 3-jährigen Vollblüter. 4 Monate kämpften wir uns durch den Winter, dann eines Tages - war er plötzlich weg/ verkauft. Für mich war damals klar: am liebsten keine fremden Pferde mehr und keine potenziellen Rennpferde!
Doch keine 8 Wochen später saß ich wieder auf Blütern - diesmal waren es die Pferde von Herrn Seiler.
Der holte zu der Zeit seine restlichen Pferde nach und nach auf die Alte Bult in Hannover. Zum ersten Mal sollte ich Rennpferde auf der Sandbahn mit trainieren. Alanco hatte es mir mit seinem
hübschen Aussehen gleich angetan, doch der für mich erst unscheinbare Schattenmann sollte mein Lehrpferd werden.. Er nahm es mir nicht übel, dass ich ihm im Maul rumzerrte, weil ich Angst hatte, ihn
nicht halten zu können oder, dass ich keine 50kg wiege. Mit ihm ging ich dann auch meinen ersten richtig schnellen Galopp. Er gab mir immer das Gefühl der Sicherheit und niemals unkontrollierbar zu
werden. Mit seiner immer freundlichen und liebevollen Art, sowie seinem tollen Charakter eroberte er mein Herz im Sturm.
Doch jedes Mal, wenn es zum Rennen ging, war mir schwer ums Herz. Ich hatte Angst, dass er von seinen Hindernisrennen nicht wieder zurückkehrt. Er wollte schon im Training nicht mehr gern auf die Bahn - stand manchmal wie ein Baum da; die Rennen brachte er gerade so hinter sich. Die Beine heilten kaum noch zu und mein "Schatti" stand mehr schlecht als recht in seiner Box. Trotzdem musste er immer wieder laufen.
Dann kam sein 2. Auftritt in Bad Harzburg. Er stand unten vorm Stall und bewegte sich keinen Meter. Auch auf dem Weg zur Bahn blieb er immer wieder stehen, ich war fix und fertig mit dem Nerven. Ich bat Cevin Chan, der ihn reiten sollte, er solle ihn mir heile wieder bringen. Die nächste Viertelstunde ging ich durch die Hölle. Zusehen war kaum möglich. Schatti sprang so schlecht, dass ich jeden Moment mit einem Sturz rechnete. Doch zum Glück kam er heil wieder und ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis irgendwas passiert. Immerhin hatte auch Herr Seiler ein Einsehen und entschloß sich, ihn zu verkaufen.
Nach mehrfachem Hin und Her, Gedanken und Tränen konnte ich endlich sagen: Ja, Schattenmann wird meiner!
Seit August gehört er nun mir und er blüht richtig auf. War es am Anfang nicht möglich, ihn auf einen Paddock zu stellen, steht er dort nun jeden Tag - mit seinem Freund Kristal´s Glow. Auch auf die Sandbahn geht er wieder - er freut sich, wenn er dort mal wieder schnell laufen darf.
Ansonsten reiten wir bisher nur im Gelände, er soll erstmal das Entspannen lernen. Nächstes Jahr schauen wir dann mal, wofür wir beide uns noch begeistern können.
Eins ist für mich aber jetzt schon klar: egal was kommt - meinen Schatti gebe ich nie mehr her.
(Stand: September 2009)
Nachtrag: