Aus der aktiven Zeit von Scipi ist leider wenig bekannt. Im Jahr 2006 wurde sie von ihrer heutigen Besitzerin entdeckt, die eigentlich nicht vor hatte, sich ein ehemaliges
Rennpferd zu kaufen.
Doch irgendwas hatte die hübsche Stute an sich, was sie vom Gegenteil überzeugte. Seit dem lebt Scipi in der Nähe von Magdeburg und verbringt ihren Alltag als Freizeitpferd.
Mehr über Scipi erfahren Sie in seiner persönlichen Geschichte ..
Scipi´s persönliche Geschichte
(geschildert von Manuela Fieber)
Ende des Jahres 2006 habe ich mich entschlossen, mir wieder ein eigenes Pferd zu kaufen. Ich habe mich auf die Suche nach einem ruhigen, zuverlässigen Freizeitzeitpferd gemacht. Eine Bekannte
hat mir irgendwann erzählt, dass sie jemanden kennt, der eine Vollblut-Stute verkauft. Da ich dummerweise , wie viele Andere auch, Vorurteile dieser Rasse gegenüber hatte, habe ich sofort gesagt,
dass ich sowas nicht haben möchte. So einen durchgeknallten Vollblüter von der Rennbahn. Nie im Leben, sagte ich .
Ich wollte ja was ruhiges für gemütliche Geländeritte. Ein paar Tage später kam sie dann wieder und sagte, ich solle mir die Stute doch einmal ansehen. Widerwillen bin ich dann mit ihr los und
haben uns das Pferd angesehen. Als ich es gesehen habe, war ich nicht sehr begeistert. Sie stand in ihrer Box, total dreckig (kam gerade von der Koppel, war auch nicht schlimm) mit Koppriemen und
angelegten Ohren. Eine Wunde am Bein hab ich dann auch noch entdeckt. Habe mich kurz noch mit der Besitzerin unterhalten und habe dann die Boxentür wieder zu geschoben. In dem Zuge hat mich das
Stütchen auch noch in die Hand gebissen. Toll, dachte ich mir, was will ich mit so einem Pferd. Habe gesagt, ich möchte sie nicht haben.
Zwei Tage später bin ich dann nochmal dort hin , wollte sie mal sehen, wie sie sich bewegt. Irgendwie ging mir die Stute nicht aus dem Kopf. Die Besitzerin hat sie dann versucht zu longieren,
was aber nicht sehr schön aussah. Durch den Match auf dem kleinen Platz konnte das Pferd überhaupt nicht richtig laufen und eierte dort herum. Ich fragte die Besitzerin, ob sie sie mir in den
nächsten Tagen mal vorreiten könnte. Durch meine Vorurteile wollte ich mich ja nicht auf so ein Pferd setzten. Sie sagte, sie sagt Ihrem Mann Bescheid wegen vorreiten, da sie wegen eines schweren
Unfalles nicht mehr reitet. Ok sagte ich. Aber begeistert war ich immer noch nicht. Es vergingen wieder ein paar Tage und noch immer ging mir das Pferd nicht aus dem Kopf.
Am 31.12.2006 war ich zu Besuch bei meiner Mutter, der TV lief nebenbei. Plötzlich wurden die Horoskope für das neue Jahr angesagt. Und bei meinem wurde gesagt : Es steht ihnen eine neue
Anschaffung bevor, voller Qualität und sie wird ihnen viel Freude bereiten. Meine Mutter guckte mich an und sagte : Du willst Dir aber kein Pferd kaufen oder? Ich musste lachen und nickte nur. Ich
hatte ihr davon noch nichts erzählt. Am nächsten Tag redete ich nochmal mit Freunden darüber und über das Horoskop. Was ich ja für völlig bescheuert hielt. Am nachmittag rief ich dann die Besitzerin
an und sagte, dass ich die Stute kaufe. Sie kam zum Stall mit Papieren und Kaufvertrag. Eine halbe Stunde später zog Scipi dann in ihren neuen Stall um. Als erstes habe ich sie von ihrem Koppriemen
befreit, worüber sie sichtlich froh war.
Nun hatte ich doch so einen durchgeknallten und auch noch koppenden Vollblüter von der Rennbahn im Stall, den ich nicht mal Probe geritten bin geschweigen denn jemanden drauf reiten gesehen
habe. Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hat, dies zu tun. Aber ich habe es bis heute nicht bereut. Anfangs hatte ich ein paar Probleme mit dem Satteln. Sie hat gebissen und um sich getreten.
Aber das haben wir schnell in den Griff bekommen. Hufschmiede mochte sie auch nicht, die hat sie in die Flucht geschlagen, keiner wollte mehr kommen. Ich war verzweifelt. Aber auch das haben wir
irgendwann hin bekommen. Sie hat sich zu einem tollen Freizeitpartner entwickelt. Macht schön mit bei der Dressurarbeit und läuft auch super im Gelände. Manchmal kommt allerdings doch das Rennpferd
durch, aber sie ist immer händelbar.
Ich hoffe, dass wir noch viel Zeit zusammen verbringen können.
(Stand: Januar 2015)