Warwing wurde 2003 auf dem Gestüt Riepegrund in Bad Fallingbostel geboren, wo er auch seine
Fohlenzeit verbrachte. Im Anschluß ging er in Hannover-Langenhagen bei Marion Rotering ins Training. Er lief während seiner aktiven Zeit für verschiedene Besitzer, konnte im Jahr 2009 seine Leistung
allerdings nicht mehr steigern.
So gelangte er über eine Verkaufsanzeige zu seiner heutigen Besitzerin, die ihn liebevoll und konsequent zum Reitpferd umgeschult hat. Inzwischen läuft Warwing auf L-Niveau in der Dressur.
Mehr über Warwings persönliche Geschichte erfahren Sie im Anhang und auf www.blicke-ins-pferd.de.
Warwings persönliche Geschichte
(geschildert von Ulrike Kuhlmann)
Seit dem Kauf von Warwing 2009 ist viel passiert...
Warwing ist mittlerweile fast 18 Jahre alt.
Handuch werfen oder weitermachen? -diese Frage habe ich mir oft gestellt.
Aber mich zeichnen wohl Beharrlichkeit, Ausdauer und vielleicht auch eine gewisse Leidensfähigkeit aus. *lach*
Darum war die Antwort schlussendlich immer >Weitermachen!<
Die ersten Jahre neigte Warwing sehr zur Selbstverstümmelung, die absolute Krönung war sein legendärer "Kopfbruch".
Heute kommt der Tierarzt eigentlich nur noch zum Impfen. (Schnell auf Holz geklopft.)
Den Schmied hat Warwing auch schon seit zehn Jahren nicht mehr gesehen, denn nachdem seine Hufe entgegen aller Voraussagen immer schlechter, denn besser wurden, habe ich die "Reißleine gezogen"
und das Ru..., die Raspel mehr und mehr selbst in die Hand genommen.
Es folgten Hufkurse, Weiterbildungen, Seminare und 2019 die Zertifizierung nach der F-Balance Hufbearbeitungsmethode.
Ich betreibe seitdem einen Nebenerwerb und freue mich besonders über "blütige" Kunden.
Und dann war da noch die Sache mit dem Kumpel.
Das Warwing manchmal etwas... ungelenk und tollpatschig in seinen Umgangsformen anderen Pferden gegenüber ist, stieß bei deren Besitzern nicht unbedingt auf große Gegenliebe.
So standen wir, bzw. er, 2014 wieder mal allein da.
Und ich hatte so die Nase voll von dem ständigen >Dein Pferd hat wieder...!<
So kam es, dass ich mich entschied, Warwing (s)einen Kumpel zu kaufen.
Auch ein bißchen bekloppt, ich weiß.
Aber gerade durch diese Entscheidung fing das Schicksalsrad wieder an, sich zu drehen.
Mr. Right zog ein.
Was Warwing und ihn schnell zu "Pech und Schwefel" werden ließ, stellte mich vor die nächste Herausforderung.
Mr. Right hat ein riesiges Ego und er will arbeiten.
Aber wie arbeitet man ein 1,20m großes Pferd(chen)?
Die Arbeit am langen Zügel war die Antwort, und wer hätte damals gedacht, dass er heute in Piaffe, Passage und als unglaublich motiviertes Showpony brilliert?
Aber noch etwas Entscheidendes ist durch Warwing passiert.
Es liest sich jetzt vielleicht nicht wie der große Burner, aber für mich, in meiner Entwicklung als "Pferdemensch", hat es die größte Bedeutung.
Der Weg in die Freiarbeit.
2018 durften Warwing und ich Jean-Francois Pignon auf einem Trainerkurs kennenlernen.
Seine Aussage:"Dein Pferd will den ganzen Tag nur spielen!" hat mir den Anreiz gegeben, meinen und fremden Pferden immer mehr zuzuhören und die Kommunikation zu verfeinern.
(Stand: Januar 2021)